Was ist das 1,5-Grad-Ziel?
Das 1,5-Grad-Ziel und das 2-Grad-Ziel sind beide Teil des Pariser Klimaabkommens von 2015. Das Pariser Klimaabkommen wurde von fast allen Ländern der Welt ratifiziert. Ziel des Pariser Klimaabkommens ist es, den globalen Klimawandel zu bekämpfen und seine negativen Auswirkungen zu minimieren. Das 1,5-Grad-Ziel und das 2-Grad-Ziel beziehen sich auf die Begrenzung der globalen Temperatursteigerung seit der industriellen Revolution von 1850 auf ein bestimmtes Niveau, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren
Warum gibt es das 1,5-Grad-Ziel und das 2-Grad-Ziel?
1,5 Grad sind ein wichtiger Schwellenwert. Ab dieser Temperatur nehmen die Folgen der Klimakrise stark zu. Das 1,5-Grad-Ziel wurde aufgrund wissenschaftlicher Bewertungen ausgewählt. Diese besagen, wenn wir das 1,5-Grad-Ziel überschreiten, erwarten uns schwerwiegende Konsequenzen für das Klima, den Meeresspiegel, das Küstenleben und die Ökosysteme. Eine Studie des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) aus dem Jahr 2018 stellte fest, dass eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als 1,5 Grad gegenüber vorindustriellen Niveaus eine signifikant höhere Anzahl von Auswirkungen auf die Natur, Gesellschaft und Wirtschaft hat. Dies ist der Grund, warum das 1,5-Grad-Ziel Teil des Pariser Klimaabkommens wurde.
Das 1,5-Grad-Ziel wurde im Rahmen des Pariser Klimaabkommens im Jahr 2015 verabschiedet. Es dient als politisches Ziel für die Bemühungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels.
Warum bezieht sich das 1,5-Grad-Ziel auf 1850?
Das Ziel des Klimawandel-Diskurses sind die Begrenzungen der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius oder 2 Grad Celsius im Vergleich zu den Temperaturen von 1850, als die industrielle Revolution begann. Die Forschung hat gezeigt, dass die Erderwärmung aufgrund des menschlichen Einflusses seit Beginn der Industrialisierung stärker ausgeprägt ist. Deshalb wird die vorindustrielle globale Durchschnittstemperatur als Referenzpunkt genommen.
Wie hängt das 1,5-Grad-Ziel zusammen mit unserem CO2-Ausstoß?
Das 1,5-Grad-Ziel im Pariser Klimaabkommen bezieht sich auf die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs bis 2100 auf höchstens 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Dieses Ziel soll erreicht werden, indem die Treibhausgasemissionen reduziert werden. Einer der größten Treiber dieser Emissionen ist der CO2-Ausstoß aus der Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas. Deshalb spielt der CO2-Ausstoß eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung des 1,5-Grad-Ziels und bei den Bemühungen, den Klimawandel zu bekämpfen.
Was wurde beschlossen auf dem Pariser Klimaabkommen?
Das Ziel, die globale Erderwärmung auf 1,5 bis 2 Grad im Vergleich zur Temperatur im Jahr 1850 zu beschränken, wurde politisch anerkannt. Das Pariser Klimaabkommen, welches von 197 Ländern unterzeichnet wurde, beinhaltet die Verpflichtung der Teilnehmer, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um den globalen Temperaturanstieg bis 2100 auf deutlich unter 2 Grad, idealerweise 1,5 Grad, zu beschränken.
Zu den Unterzeichnern gehören Deutschland, China, Brasilien, Russland, Australien und viele mehr. Syrien und Nicaragua haben sich anfangs verweigert, sich jetzt jedoch dabei.
Alle Staaten möchten ihre Treibhausgasemissionen so reduzieren, dass der globale Temperaturanstieg bis 2100 deutlich weniger als 2 Grad, möglichst 1,5 Grad beträgt.
Was passiert, wenn wir das 1,5-Grad-Ziel nicht erreichen?
Das Ziel des Pariser Klimaabkommens ist es, die globale Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 im Vergleich zur Vorindustriellen Ära (um 1850) auf 1,5 bis 2 Grad Celsius zu beschränken. Klimaforscher können mit Computermodellen die möglichen Auswirkungen einer solchen Erwärmung berechnen. Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat 2018 einen Sonderbericht veröffentlicht, in dem er die Folgen einer Erwärmung von 1,5 oder 2 Grad untersucht hat.
Eine Erwärmung um 2 Grad Celsius wirkt wenig, dabei ist sie fatal. Da die globale Durchschnittstemperatur den Durchschnitt der Temperaturen in allen Regionen der Welt und der einzelnen Jahreszeiten enthält, kann eine Erwärmung um 1,5 Grad Celsius in bestimmten Regionen und Jahreszeiten eine erheblich höhere Erwärmung bedeuten.
Diese Szenarien könnten eintreten, wenn wir das 1,5-Grad-Ziel verpassen
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Unsere Erde erwärmt sich um 1,5 Grad
Das ist ein Szenario, was bereits 2026 eintreten könnte, wenn wir weiterhin so viel CO2 ausstoßen wie bisher. Extremwetterereignisse werden dann zunehmen. Unsere Ernten fallen dann schlechter aus. Deshalb steigt die Gefahr von Nahrungsmittelknappheit. -
Unsere Erde erwärmt sich um 2 Grad
Bei 2 Grad globaler Erwärmung plagen uns vermehrt Hitzewellen. Gleichzeitig müssen wir damit leben, dass viele Regionen häufiger überflutet werden. -
Unsere Erde erwärmt sich um 3 Grad
Das ist das Szenario, was uns wahrscheinlich droht, wenn wir unseren CO2-Ausstoß jetzt nicht senken. Bei 3 Grad Erderwärmung setzen wir eine unkontrollierbare Klimaspirale in Gang, deren Folgen wir nur noch schwer einschätzen können. Hungersnöte sind wahrscheinlich für Milliarden Menschen. Dadurch steigt das Risiko für Kriege. -
Unsere Erde erwärmt sich um 4 Grad
Wenn wir noch mehr CO2 ausstoßen als derzeit, erreichen wir eine Erderwärmung von 4 Grad Celsius. Die meisten Ökosysteme brechen dabei zusammen. Es gibt starke Hitzewellen im Sommer. Viele Städte sind überschwemmt. -
Unsere Erde erwärmt sich um 5 Grad
Erreichen wir 5 Grad Erderwärmung, haben wir eine Treibhaus-Erde. Der größte Teil unsere Planeten wird unbewohnbar. Die Gesamtanzahl aller Erdbewohner:innen könnte auf 1 Milliarde Menschen fallen.
Wirst du eine globale Erwärmung von mehr als 1,5 Grad noch erleben?
Vielleicht treibt dich die Frage um, ob du die Klimakrise noch erleben wirst. Die folgenden Grafik versucht, diese Frage anschaulich zu beantworten.
Warum haben wir heute eine globale Erwärmung oder Klimakrise?
Wir verbrennen seit Jahrzehnten fossile Energieträger wie zum Beispiel Kohle und Erdöl. So erzeugen wir Strom. Gleichzeitig holzen wir riesige Waldflächen ab weltweit.
Dadurch stoßen wir gigantische Mengen an Kohlendioxid CO2 aus. Das ist durch die Wissenschaft unzweifelhaft nachgewiesen. Dieses CO2 erhitzt unsere Atmosphäre. Das nennen wir Treibhauseffekt. Wie der Treibhauseffekt funktioniert, kannst du hier nachlesen.
Dieser Treibhauseffekt führt jetzt dazu, dass unsere Temperatur auf der Erde stark steigt. Die Klimakrise hat große Auswirkungen auf uns Menschen. Hitzewellen, Dürren und Überflutungen sind nur einige Extremwetterereignisse, die auf uns zu kommen.
Warum sterben mitten in Deutschland im Harz gerade alle Bäume?
Wer im Harz wandern ist, stellt erschrocken fest: Die ganzen Fichtenwälder sterben. 20.000 Hektar Fichtenwald sind im Landkreis Harz abgestorben – die meisten Bäume davon im Nationalpark Harz, der sich über die Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt erstreckt.
4 von 5 Bäumen sind bereits tot. Eine der Hauptursachen für das massive Waldsterben im Harz: der Klimawandel. Hitzewellen und Wassermangel machen den Wäldern zunehmend zu schaffen. Die Klimakrise rückt näher vor unsere Haustür.
Macht Deutschland genug, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen?
Derzeit sieht es so aus, dass Deutschland das 1,5-Grad-Ziel nicht rechtzeitig erreichen wird. Obwohl Deutschland bereits einige Maßnahmen ergriffen hat, um seine Treibhausgasemissionen zu reduzieren, reichen diese nicht aus, um die Pariser Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Wir müssen den Ausbau erneuerbarer Energien fördern, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
Was kannst du jetzt machen, um die globale Erwärmung zu stoppen?
Wir müssen schnell unseren CO2-Ausstoß drosseln. Dazu müssen wir es als Bürger:innen schaffen, die Industrie zu überzeugen, mehr Klimaschutz zu wagen. Bei ForTomorrow kaufen wir deshalb der Industrie CO2-Rechte weg. Dann müssen z. B. Kohlekraftwerke gesetzlich verpflichtet ihren CO2-Ausstoß sofort senken. Außerdem pflanzen wir nachhaltige, klimaresiliente Mischwälder in Deutschland. Hier erfährst du mehr darüber, wie du mit ForTomorrow das Klima retten kannst in Europa.